Raps nicht in die Blüte spritzen! Ist das so kompliziert?

Rapsfeldspritzung 2023Schon 2016 mussten wir uns fragen: Gegen was wird hier wohl in die Blüte gespritzt? Auch am 5. Mai 2023, bei schönstem Wetter, leichtem Wind, um 15 Uhr fährt ein Traktor mit Giftspritze über den blühenden Raps bei Maustrenk? Ob das unsere Bienen mögen? 
Leider achten manche Landwirte bis heute nicht auf insektenfreundliche Uhrzeiten beim Pflanzenschutz. Für uns Imker bedeutet so eine Beobachtung immer Ungewissheit und Sorge. Wir können nicht bei jedem Bauern mit Spritze am Traktor stehenbleiben und fragen, was genau er da gerade macht.
Gerne zitiere ich hier eine Veröffentlichung der Landwirtschaftskammer Österreich - LKÖ:

 

Bienenschutz beachten
Viele Insektizide haben Auflagen für den Bienenschutz. Vereinzelt sind auch andere Pflanzenschutzmittel damit gekennzeichnet. Wenn die Kulturen blühen oder wenn blühende Unkräuter vorhanden sind, darf man diese Produkte nicht oder nur abends nach dem Bienenflug bis 23 Uhr einsetzen. Dadurch werden Honig- und Wildbienen geschont. Durch Spritzungen am Abend bei Windstille wirken die Behandlungen meist besser, da Abdrift und thermische Verdunstung vermieden werden. Abdrift auf Nachbarflächen ist aus Gründen des Bienenschutzes und der Schonung von Nützlingen zu vermeiden. Die Bienenschutzauflagen für die Produkte sind im Feldbauratgeber der LK zu finden. Speziell bei Raps ist diese Thematik wichtig, da hier auch Blütenbehandlungen notwendig sein können. Diese sind nach den Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes abzuwägen. Der Einsatz von Fungiziden und Insektiziden in der Blüte soll, wenn möglich, vermieden werden. Generell sollen auch bienenungefährliche Präparate und Mischungen außerhalb der Bienenflugzeit eingesetzt werden.
Also empfielt die Interessensvertretung der Bauern in jedem Fall die Anwendung außerhalb der Flugzeit, egal ob "ungefährlich" oder nicht! Dann müssten Imker nicht immer zweifeln und bangen, alle Bienenarten sind sicher. Der Bauer selbst wird für seine Mühe um den Erhalt und Schutz der Bestäuber mit reichlichem Mehrertrag belohnt.  Wer mehr Details dazu wissen möchte, wird im Bestäubungshandbuch von Dr. Stefan Mandl fündig.
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