Bienenstock Guido Sklenars jetzt im Mistelbacher Museumsarchiv
Der namhafte Mistelbacher Bienenzüchter ÖR Guido Sklenar (*1871 ✝1953) übernahm einst von seinem Schwiegervater aus Kettlasbrunn 36 Bienenvölker. Unter diesen befand sich auch ein auffällig fleißiges und sanftmütiges Volk. Der Abstammung nach gehörten diese Bienen der Bienenrasse Carnica an. Ursprünglich in einer recht modrigen Behausung untergebracht, fertigte sich Sklenar später selbst neue Bienenstöcke an. Nachdem er sein Lieblingsvolk in solch eine Beute (Anm.: Fachbegriff für Bienenstock) übersiedelt hatte, taufte er sie nach der darauf befindlichen Nummer „Stamm 47“. Der Grundstein für den berühmten Carnica-Zweig „Sklenar“ war gelegt. Guido Sklenar eignete sich viel Wissen an, wurde zu einem der bedeutendsten Königinnenzüchter der Geschichte, schrieb Bücher und Fachartikel und leitete eine Zeit lang die Belegstelle Hirschgrund im Mistelbacher Wald. Er war aber auch ein tüchtiger Geschäftsmann und so wurden seine Bienenköniginnen bald auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt und begehrt.
Nach seinem Tod gelangte der besondere Bienenstock über die Erben Sklenars zum damaligen züchterischen Nachfolger und Leiter der Zuchtstation Imkermeister Anton Schleining. Jahrzehnte später, in einem Gespräch mit dem nunmehr vom NÖ Landesimkerverband berufenen Belegstellenleiter Imkermeister Ing. Franz Obendorfer, entstand die Idee, das historische Artefakt dem Mistelbacher Museumsarchiv, zur Ergänzung der bereits vorhandenen „Guido Sklenar – Sammlung“ zu übergeben. Am 9. Februar 2023 konnte Obendorfer im Beisein von Bürgermeister Erich Stubenvoll und Kulturstadtrat Josef Schimmer den „heiligen Gral“ der Imker an Regierungsrat Alfred Englisch übergeben. „Der religiöse Vergleich kommt nicht von ungefähr, denn alljährlich pilgern Imker aus benachbarten Ländern zur Grabstätte des Guido Sklenar, bestaunen die Ehrentafel seines damaligen Wohnhauses am Waisenhausberg, oder besichtigen den berühmten Bienenstock. Nun ist der 47er-Stock für zukünftige Generation gesichert und in die Heimat und Wirkungsstätte seines ehemaligen Besitzers zurückgekehrt“, resümiert Imkermeister Obendorfer zufrieden.
Die ganze Geschichte Guido Sklenars können Sie hier nachlesen.