Ein Rückblick auf die ersten 10 Jahre Blütengold®
2012
"Es war einmal...", so beginnen viele Geschichten, warum also nicht auch die von Blütengold®. Am 17. April 2012 übersiedelte Franz Obendorfer gemeinsam mit Imkermeister Albert Schittenhelm einige Bienenvölker von einem Bio-Betrieb aus Kärnten in das Weinviertel.
"Man lernt nie aus", sagt schon ein alter, weiser Spruch. Und gerade in der Imkerei gibt es sehr viele Dinge, die man auf ganz unterschiedliche Weisen erledigen kann. Vieles kann man aus Fachliteratur lernen, doch das ist kein Vergleich zu den praxisbezogenen Informationen und dem Erfahrungsschatz eines Imkers, der schon seit Jahrzehnten mit Bienen arbeitet. Aus diesem Grund hat Franz gleich mehrere Kurse der Imkerschule Warth in Kooperation mit den Landwirtschaftlichen Fachschulen besucht.


Nach einem sehr erfolgreichen ersten Jahr mit den neuen Bienen wurde der Winter genutzt um den kostbaren Bio-Honig unters Volk zu bringen. Advent- und Weihnachtsmärkte waren eine tolle Möglichkeit, Betrieb, Produkte und die inzwischen beim österreichischen Patentamt registrierte Marke Blütengold® zu präsentieren. Der persönliche Kontakt und das direkte Feedback half nicht nur bei der Gestaltung des Sortiments sondern war auch eine erste Bestätigung des eigenen Qualitätsanspruches.
2013
Bereits im zweiten Jahr erhielt der Betrieb vom Niederösterreichischen Imkerbund für die erfolgreichen Bemühungen, einen Vorzeigebetrieb zu führen, das Gütesiegel „Ausgezeichneter Imkereibetrieb“.
In einer 2-tägigen Veranstaltung des ÖIB (Österreichischer Imkerbund) absolvierte Franz eine Ausbildung zum Sensoriker um Honig besser mit allen Sinnen zu bewerten und seine Eigenschaften beschreiben können.


Mit dem Besuch einer Klasse der Volksschule Wilfersdorf im Rahmen einer Exkursion war auch erstmals das Thema "Betriebsbesichtigungen" auf dem Tisch.
Mit den Bienen wurde erstmals gezielt die Sonnenblume angewandert, um möglichst sortenreinen Honig produzieren zu können. In diesem Jahr konnten mit den kleinen Teehonig-Gläsern auch erste Partnerschaften mit der Gastronomie geschlossen werden.
2014
Honigwein herzustellen war eine logische Erweiterung des bisherigen Sortiments. In der modernen Imkerei geht die Herstellung von Met mittlerweile mit großem fachlichen Wissen (bis hin zur Mikrobiologie) sowie umfangreicher kellertechnischer Ausstattung einher. Also musste auch einiges in die entsprechende Infrastruktur investiert werden.


Besonderen Grund zur Freude gab es im März diesen Jahres. Da durfte Franz Obendorfer nämlich auf der Ab-Hof Messe Wieselburg eine Goldmedaille in Empfang nehmen. Sein Blütengold Bio-Blütenhonig von 2013 erreichte einen sensationellen 1. Preis beim Wettbewerb “Die Goldene Honigwabe”. Die erste von vielen weiteren, wie sich in den nächsten Jahren herausstellen sollte.
Ein neuer Kühlraum wurde errichtet und die lokale Presse widmete sich mit diversen Beiträgen dem jungen Imkereibetrieb.
2015
Inzwischen war die Berufsausbildung zum Imker-Facharbeiter abgeschlossen und es folgte unmittelbar der Beginn der mehrjährigen Fortbildung zum Meister der Bienenwirtschaft.
Der Betrieb wuchs weiter und so mussten zahlreiche neue Bienenstöcke angeschafft, zusammengebaut und mit Lasur gestrichen werden. Hier wurde prompt der Senior eingespannt, denn er hatte unter anderem auch den Tischlerberuf erlernt.


Dass die Selektion bei der Königinnenzucht einen erheblichen Einfluss auf die Sanftmut der Bienen und den Honigertrag hat, war dem frischen Imker-Facharbeiter natürlich inzwischen klar. Also wurde in der Hochsaison intensiv an den "Rennpferden" der nächsten Saison gearbeitet.
Es wurden weitere Partnerschaften mit regionalen, landwirtschaftlichen Erzeugern geknüpft und die neue Mitgliedschaft bei "So schmeckt Niederösterreich" gepflegt.
Abschließendes Jahres-Highlight war ein Auftritt im Rahmen einer Veranstaltung der VHS Mistelbach mit Maggie Entenfellner.
2016
Seit Mitte letzten Jahres vom Nebenerwerb in die Berufsimkerei übergegangen, war die erste Jahreshälfte im Betrieb von saison-typischen Arbeiten geprägt. Doppelerfolg beim jährlichen Honigwettbewerb feiern, Holzarbeiten und Sortimentspflege.
Neu hinzu kam in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit dem Weinviertel Tourismus im Bereich Jugendtourismus.


Im Sommer waren 2 Imker aus Frankreich zu Besuch. Ein zum Teil durch Crowdfunding finanziertes Projekt names A Bee'Cyclette führte die beiden Hobbyimker mit dem Fahrrad von ihrem Heimatort mit zahlreichen Zwischenstopps bei regionalen Imkern schlussendlich bis nach China.
Im Spätsommer durfte Franz Obendorfer mit einem Gastauftritt in dem TV-Format "Roadkitchen" (Ausstrahlung ab März 2017 auf ORF III) mitwirken.
Beim Auftakt des wöchentlichen Mistelbacher Frischemarkts "der neumarkt" Mitte Oktober war auch Blütengold Bio-Imkerei Obendorfer dabei.
2017
Gleich im Frühling konnte Franz Obendorfer seine Ausbildung zum Bienenwirtschafts-Meister mit ausgezeichnetem Erfolg abschließen.
Wenig später folgte eine erneute Gold-Prämierung für die neue Sorte "Bio-Honig mit Haselnuss".
Seit wenigen Monaten war ein ausgewähltes Sortiment von Blütengold-Honigen auch beim Interspar-Hypermarkt in Mistelbach erhältlich. Darauf folgten nun die Filialen der Bäckerei Bauer.
Der Sommer war gezeichnet von einer wochenlangen Hitze- und Trockenperiode. Trotzdem war eine zufriedenstellende Honigernte möglich.
Mittlerweile waren auch ein paar Felder gepachtet um ausgefallene Kulturen wie Kornblume oder Gelber Steinklee für die Bienen anbauen zu können.
Im Lauf der Zeit war auch der Mitarbeiterstand gestiegen. Ein geringfügiger Mitarbeiter und eine Saisonhilfe während der Arbeitsspitze im Juli und August unterstützten nunmehr den Imkermeister. Aus "Ich" wurde "Wir".


Auf Initiative von Franz Obendorfer haben sich im Spätsommer fünf Direktvermarkter der "Fürstlichen Gemeinde Wilfersdorf" zusammengeschlossen und eine Geschenkbox entwickelt.
Ziel war es, damit nicht nur Privatpersonen anzusprechen, sondern auch Unternehmen, die für Mitarbeiter, Kunden und Partner ein hochwertiges Präsent benötigen.
2018
Alles in allem ein ruhiges Jahr. Die Honigernte in diesem Jahr war signifikant niedriger, Ertrags-Einbußen von etwa 50% mussten verkraftet werden.
Die begonnenen Vermarktungs-Kooperationen wurden erfolgreich fortgesetzt und neue Partnerschaften eingegangen.
Nach langen Vorgesprächen wagte die Honigmanufaktur mit der Zusammenarbeit mit REWE einen großen Sprung vorwärts. Ab Dezember 2018 war Blütengold® Bio-Honig in 16 verschiedenen BILLA-Märkten und einem MERKUR-Markt erhältlich.

2019
Ein Wechselbad der Gefühle brachte der März 2019. Während sich alle über einen weiteren Erfolg bei der Goldenen Honigwabe in Wieselburg freuten, musste die Imkerfamilie wenig später Verlust des Vaters von Franz Obendorfer betrauern.
Im Frühsommer konnte dann der lang gehegte Wunsch einer PV-Anlage umgesetzt werden. Mehr dazu lesen Sie in der Rubrik "Nachhaltigkeit".
Vertreter von Bauernbund und Gemeinde rückten näher zusammen um über Artenvielfalt mögliche Maßnahmen zur Förderung in der Marktgemeinde zu diskutieren.
Die oekostrom AG kam mit einem Filmteam vorbei um einen Spot zum Klimawandel zu drehen.

2020
Noch schien 2020 ein ganz normales Jahr zu werden. Wir fanden mit dem Startup Markta und der Kreativ-Köchin Sabine Jungmann neue Partner.
Und dann kam Corona.
Als landwirtschaftlicher Betrieb trafen uns die zahlreichen Pandemie-Maßnahmen vielleicht etwas weniger als andere Berufsgruppen. Wir gingen mehr oder weniger normal unserer Arbeit in der Natur nach. Natürlich hat es uns dann im Sommer auch mal alle erwischt und wir mussten das Bett hüten.
Zum Jahresende erhielten wir noch das neue Gütesiegel AMA GENUSS REGION, welches als anerkanntes Zeichen und Nachweis für garantiert geprüfte Qualität und nachvollziehbare regionale Herkunft gilt.

2021
Mit der Ernennung zum Leiter der Belegstelle Hirschgrund durch den NÖ Imkerverband, begann Anfang 2021 ein neues Kapitel in der Betriebsgeschichte. Die Königinnen-Zucht sollte fortan viel Zeit beanspruchen, sich aber auch als Sprungbrett zu einer noch professionelleren Imkerei herausstellen.
Wir öffneten uns der Digitalisierung und konnten durch den Einsatz einer App rasch enorme Zeitersparnis feststellen.
Auch unser Onlinegeschäft wuchs befeuert durch die Corona-Zeit rasch weiter. Wir waren technisch gut vorbereitet, verbesserten in dieser Zeit aber aktiv Abläufe und Verpackungsmittel in Richtung Umweltschutz.


Das Wiener Fachgeschäft für Friseurbedarf Hairbase hat für ihre Marke WIENER SCHURKEN® einen STRAWANZA BARTBALSAM kreiert und bezieht das darin verwendete Bienenwachs von unseren Weinviertler Bienen.
Anlässlich der Aufnahme ins Klimabündnis Österreich als erster Betrieb im ganzen Bezirk, waren wir auch zur Audienz im Mistelbacher Rathaus bei Bürgermeister Erich Stubenvoll und Umwelt-Stadträtin Martina Pürkl eingeladen. Das Klimabündnis selbst ist für die Stadtgemeinde Mistelbach nicht unbekannt, schließlich feierte sie 2019 ihre bereits 20-jährige Mitgliedschaft im größten Klimaschutz-Netzwerk Österreichs.
Mit unserem ersten Lehrling an Board beenden wir ein in allen Bereichen herausforderndes Jahr.
2022
Los ging's im Jubiläumsjahr mit einer Gold-Auszeichnung in Wieselburg und einem Betriebsausflug ins stillgelegte Kernkraftwerk Zwentendorf.
Um das 10-jährige Bestehen mit allen KundInnen ordentlich zu feiern veranstalteten wir ein mehrere Monate andauerndes Gewinnspiel. Die glückliche Gewinnerin des Hauptpreises aus Schrick freute sich im nächsten Sommer über einen Erlebnistag beim Imker mit gemütlichem Mittagessen in der Martinsklause im Stadtwald von Mistelbach.
Im Herbst begannen wir unser ehrgeizigstes Bauprojekt seit Betriebsgründung. Auf unserem Bienenhof sollte ein Hochregal-Lager errichtet werden.

Resümee
Die 10 Jahre waren eine Hochschaubahn der Gefühle, im besten Sinne. Die Einrichtung eines Kühllagers in Mistelbach, die Investition in neue Maschinen (Stapler, Wanderhebehilfe,...) und Geräte (wie Rührgeräte, Entdeckelungsmaschinen,...), die viele helfende Hände am Weg und die häufigen Kontrollen (Bio-, Lebensmittel-, Kosmetikbehörde und AMA) finden sich in der Chronik nicht. Sie haben aber ihren fixen Platz in den Erinnerungen und Fotoalben (u. Smartphones) der Imkerfamilie und ihrer WegbegleiterInnen.
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